Schweizer Niederlaufhunde in Dänemark, Skandinaviens größtes kleines Königreich

 

Anlässlich der FCI European Dog Show 2023 waren drei Schweizer Niederlaufhunde im
Mai 2023 in Herning, in Jütland, im MCH Messecenter Herning.
Der Veranstaltungsort war
das Messecenter Herning, das auch der Veranstaltungsort für die Ausrichtung der World Dog
Show 2010 war. Mit seinen geräumigen Hallen mit Platz für 80 Ringe ist es ideal für die Aus-
richtung großer Shows, lässt aber dennoch viel Platz rund um den Ring für Aussteller und ihre
Hunde sowie Handelsstände. Der Veranstaltungsort umfasst einen Außenbereich mit mehreren
großen Parkplätzen und einem Campingbereich, der immer gefüllt ist, wenn internationalen
Shows veranstalten werden.
Dänemark ist vielleicht ein kleines Land, aber es ist auch ein großes.
Es ist das Land der umweltfreundlichen Windmühlen, der weltbekannten Gastronomie und na-

türlich des Konzepts „Hygge“. Nicht umsonst werden die Dänen als die glücklichsten Menschen
der Welt bezeichnet. Wie passen Hunde in diesenLebensstil des Glücks? Also. Überall. Hunde
sind ein geschätzter und wichtiger Bestandteil der dänischen Familien. Dazu gehören auch die
königliche Familie und der Premierminister.

 


Bereits 2010 wurde die Berner Niederlaufhündin „Alfa", Besitzerin Ilka Becker hier World Winner .
 Diesmal wurden ihre Urururenkel aus Frankreich „Saxo & Sonja des Varennes du Val de Lorie“,
gezüchtet von Marie & Franc Berthault aus der Sologne von der Besitzerin Ilka Becker vorgestellt.

Gemeldet waren Rassehunde aus allen Ländern. Die Show ging über 4 Tage, vom 18. Mai bis zum
21.Mai. Die FCI Gruppe 6 der Lauf- und Schweißhunde wurde gleich am 1. Tag gerichtet. Als Richter
wurde uns Herr Borge Espeland
zugeteilt.
Die Schweizer Niederlaufhündin „Sonja“ hatte bereits im vergangenen Jahr Erfahrungen im Ausstellungs-
ring sammeln können, da sie in Dortmund zur VDH Europasieger 2022 und der entsprechenden Frühjahrssieger-
ausstellung erfolgreich unterwegs war.
Somit trägt sie bereits den Titel VDH Europajugendsieger 2022 und
Frühjahrsjugendsieger 2022. Der Rüde „Saxo“ war zu dieser Zeit noch zu jung und wurde somit in Herning
das erste Mal im Ring zur Formbewertung mit 19 Monaten vorgestellt.

Die FCI-CACIB-Gewinner jeder Rasse erhalten den Titel FCI-Europasieger 2023 (EUW23). Bei den FCI
Rassen werden die FCI Europasieger-Titel an den besten Rüden und die beste Hündin der Zwischen-,
Offenen-, Gebrauchs- und Championklasse vergeben.



 

 

 

 

Unsere älteste Seniorin, noch immer top fit

der Luzerner Niederlaufhund "Ivo von der Ilkahöhe FCI" sendet schöne Adventsgrüße

Meine Alfa feiert heute Ihren 15. Geburtstag. Natürlich bekommt sie ihre Lieblingsspeise: Schweizer Bergkäse !

28. Januar 2022, Alfa im hohen Alter (gew. 07.07.07)mit zwei ihrer Ururenkel "Sonja" und "Saxo". Ihre Urgroßmutter ist
"Finette von der Ilkahöhe FCI" - eine Tochter von Alfa.

Eine traumhafte Hündin mit viel Potential und einem tollem Wesen.

LT JCH, LT JW 2017, Helsinki Winner 2018 Nitro von der Ilkahöhe FCI

Mit fast 13 Jahren ist Alfa noch immer mit fast allen Sinnen dabei, auch wenn das Gehör nachgelassen hat, führt
sie souverän mein Rudel. Sie besitzt ein unglaubliches mentales Durchsetzungsvermögen ohne dabei je
aggressiv zu werden. Sie ist ein echter Schatz.

 

 

Eine der ureigensten britischen Traditionen ist Hunde zu züchten, auszustellen und in ansprechenden Räumlichkeiten vorbildhaft auch in
der Öffentlichkeit zu präsentieren. 1859 wurde die erste Hundeausstellung abgehalten. So wundert es nicht, dass heute die größte und renommierteste Hundeausstellung der Welt nach einem britischen Hundeliebhaber Charles Crufts benannt wird. Zum 100-jährigem
Bestehen der Crufts wechselte diese Hundeausstellung zum heutigen Austragungsort, dem National Exhibition Center in Birmingham.
Crufts ist eine zulassungsbeschränkte Veranstaltung, denn nicht jeder Hundebesitzer kann dort einfach seinen Hund melden. Dafür muss
der auszustellende Hund eine Cruftsqualifizierung des Vorjahres haben. Diese erhält er nur auf einer CACIB-Ausstellung pro Jahr eines teilnahmeberechtigten europäischen Landes. Dadurch soll bei der Crufts ein möglichst hoher Rassestandard der einzelnen Rassen repräsentiert werden.

 

 

Eine solche Cruftsqualifizierung erhielt Frau Esther Neuhaus aus dem Emmental mit ihrer Schwyzer Niederlaufhündin „Lilli von der
Ilkahöhe FCI“ in Amsterdam auf der Welthundeausstellung. Sie wurde mit Ihrer Hündin Weltsieger 2018. Die Freude darüber war groß

und wurde noch verdoppelt, als aus Ihrem Zwinger eine junge Berner Niederlaufhündin „Anke vom Emmenlaufnest FCI“ ebenfals das
CACIB und den Titel „Weltsieger 2018“ erhielt. Diese Hündin steht im Besitz der deutschen Züchterin Ilka Becker aus Brandenburg. Beide Züchterin hatten nun eine der Voraussetzungen erfüllt an der Crufts im März 2019 teil zunehmen. Nun begannen die aufwendigen Vorbereitungen und für beide Hunde wurde je eine ATC-Lizenznummer (Authority to Compete) beim Britischen Kennel Club beantragt. Leider bekamen wir inmitten der Reisevorbereitungen eine Absage vom Kennel Club, da die Schweizer Niederlaufhunde nicht auf ihrer Rasseteilnehmerliste stehen. Zu Crufts sind nicht einmal die Hälfte aller FCI Rassen zugelassen!
Um mit einem Schweizer Niederlaufhund in Großbritanien für eine Ausstellung eine Zulassung zu erhalten, müsste es dort mindestens 20 Exemplare und einen entsprechenden zuchtbuchführenden Rassehundeverein geben. Bisher lebt jedoch kein einziger der seltenen Schweizer Niederlaufhunde in England. Von den Schweizer Hunderassen fanden wir auf der Liste von 2003 nur den Bernhardiner. Das ist
sehr schade, aber für uns nicht zu ändern. Da wir uns auf die Reise nach England mit unseren Hunden so gefreut hatten und die Fähre
von Hock van Holland nach Harwich bereits gebucht war, beschlossen wir trotzdem dorthin zu fahren. Das Programm für eine Woche
war schnell voll, hatten wir doch gute Hunde- und Jagdfreunde in Norfolk. Norfolk ist eine Grafschaft in Großbritanien in East Anglia im
Osten von England. Norfolk grenzt an die Grafschaften Lincolnshire und Cambridgeshire im Westen und Südwesten und Suffolk im
Süden. Das Gebiet wird im Norden und Osten von der Nordsee begrenzt. Daneben besteht zwischen den Grafschaften Norfolk und Lincolnshire ein Gebiet von Salzmarschen. Wir besuchten Oxford, Cambridges, Norwich, die Nordseeküste zwischen Cromer und Kings
Lynn, Thetford und erlebten bei bestem Frühlingswetter England von seiner schönsten Seite. Zu diesem Zeitpunkt lag in der Schweiz noch immer Schnee und hier blühten bereits die Narzissen, Krokusse und die Madelbäume.

 

  


Als Jäger interessierte uns natürlich auch das Weidwerk in England. Die Niederwildbesätze waren für uns ungewöhnlich hoch.
Überall flogen Fasane auf , Hasen hoppelten über die saftigen Wiesen und eine Besonderheit hier war die Anwesenheit vom
chinesischem Wasserreh und dem Muntjak. Sie sind verhältnismäßig kleine Hirsche und sind durch ein einfaches Geweih charakterisiert,
das je Stange nur ein oder zwei Enden hat und nicht länger als 15 Zentimeter wird. Wie bei fast allen Hirschen haben nur Männchen ein Geweih, die knöcherne Basis, „Rosenstöcke“ genannt, ist verlängert. Wie bei den Moschushirschen und Wasserrehen haben männliche
Tiere im Oberkiefer zu Hauern verlängerte Eckzähne, die aus dem Maul herausragen. Die Fellfärbung variiert je nach Art von gelblich
über graubraun bis dunkelbraun, manchmal ist eine helle Fleckenzeichnung vorhanden. Die Kopf-Rumpflänge der Muntjaks liegt hier in Norfolk bei 64 Zentimeter, wozu noch 6 bis 24 Zentimeter Schwanz (Wedel) kommen. Das Gewicht liegt bei ca.14 Kilogramm.
Charakteristisch für Muntjaks sind die verlängerten Eckzähne, die bei ihnen leicht nach außen gebogen sind. Sie werden als Angriffswaffe eingesetzt, während sich die Männchen mit ihrem Geweih verteidigen. Typisch sind für sie bellende Schrecklaute, im englischen Sprachgebrauch werden sie deshalb als auch als „Barking Deer“ („bellende Hirsche“) bezeichnet. Das eigentliche Verbreitungsgebiet
der Muntjaks umfasst das südliche und östliche Asien. Von Indien sind sie ostwärts bis China und Vietnam verbreitet und kommen auch
auf zahlreichen Inseln vor. Hier verbergen sie sich im dichten Unterholz der Wälder. Fossile Funde belegen, dass Muntjaks im Tertiär auch
in Europa verbreitet waren. Ihre Höhenverbreitung reicht vom Meeresniveau bis in Höhenlagen von 1.525 Meter. Das Territorialverhalten variiert je nach Art und teilweise abhängig vom Lebensraum auch innerhalb einer Art. Vor allem bei den Arten, die in dicht bewaldeten Regionen beheimatet sind, unterhalten männliche Muntjaks Reviere, die sie erbittert gegen andere Männchen verteidigen. Treffen zwei Männchen aufeinander, kommt es zum Kampf, wobei weniger die stummelartigen Geweihe als vielmehr die scharfen Eckzähne als
Waffen eingesetzt werden. Die in offeneren Habitaten vorkommenden Muntjaks zeigen eine sozialere Lebensweise, bilden allerdings
auch hier keine Rudel. Männchen kämpfen hier vor allem eine Rangordnung aus. Diese vom jeweiligen Lebensraum beeinflussten unterschiedlichen Verhaltensweisen ist auch bei anderen Hirscharten zu beobachten. Muntjaks können sowohl tag- als auch nachtaktiv sein, viele Arten sind jedoch dämmerungsaktiv. Sie sind überwiegend Pflanzenfresser und nehmen überwiegend Gräser, Blätter, Blüten, Knospen und auch Fallobst zu sich. Allerdings können die Vertreter aus den tropischen Regionen auch gut mit giftigen Pflanzenarten wie
Ilex (Stechpalme) und Eibe klar kommen. Bei den Muntjaks in Norfolk, die aus den tropischen Regionen des Verbreitungsgebietes
stammen, gibt es keine spezifische Fortpflanzungszeit. Zu Paarungen und Geburten kann es ganzjährig kommen. Daher galt unsere Jagd
auf Muntjak den männlichen Tieren. Gejagd wird vornehmlich auf einer Pirsch mit Zielstock und einem Schalldämpfer. Da in den Waldgebieten das Wild sehr zahlreich war, hatten wir stehts guten Anblick und konnten jeder bei der ersten Pirsch einen Muntjak
erlegen. Die erfahrenden Berufsjäger waren froh über unsere guten Schüsse, da die Nachsuche auf einen Muntjakhirsch für den Hund
sehr gefährlich werden kann. Sie wissen vortrefflich Ihre langen Eckzähne als sehr scharfe Waffe gegen Hunde einzusetzen.
Die letzten drei Tage unserer Reise verbrachten wir gemeinsam mit unseren englischen Freunden, die viel von Ihren Jagderlebnissen mit ihren Hunden erzählen konnten. Unsere mitgebrachten Schweizer Niederlaufhunde wurden überall freundlich begrüßt und stießen auf großes Interesse. Die Crufts 2019 wird in Großbritanien an den Tagen ihrer Veranstaltung immer life im Fernsehen übertragen und so genossen wir in einem englischem Wohnzimmer gemütlich vor dem prasselndem Kaminfeuer diese Lifeübertragungen der Show. Unsere Hunde hatten glaube ich mehr Freude an der Jagd, als dort sich in den Ausstellungshallen zu präsentieren. Allem in allem waren unsere Schweizer Niederlaufhunde sehr angenehme Begleitung, egal ob in der Stadt, auf dem Campus, in englischen Parks, bei der Jagd, am Abend im Pub oder auf der Fähre im Auto.



    

 








 
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